Reptilien

Wichtig ist bei Reptilien stets eine gute und genaue Beobachtung. Sobald Unregelmäßigkeiten oder Auffälligkeiten festgestellt werden, ist ein Besuch bei uns in der Tierarztpraxis Hamburg Berne unbedingt notwendig. Begleitend zur Therapie, die wir mit Ihnen besprechen, schlagen wir Ihnen hier einige unterstützende Maßnahmen vor.

Viele Erkrankungen bei Reptilien sind haltungsbedingt. Daher beraten wir Sie sehr gerne bezüglich der Haltung Ihres Reptils.
Vorab finden Sie nähere Informationen auf folgender Internetseite:
https://www.reptiliendoktor.com/

Häufige Erkrankungen von Reptilien

  • Atemwegserkrankungen

    Symptome:

    • Ausfluss aus Nase oder Maul
    • Atemnot (gestreckter Hals, geöffnetes Maul)
    • Verstärkte Atmung
    • Wasserschildkröten: Schwimmen in Schieflage, da eine Lungenseite nicht mehr gut belüftet ist

     

    Ursachen:

    • Meist Viren mit folgender bakterieller Infektion
    • Zugluft, Stress, Parasiten, Mangelernährung
    • Geringe Luftfeuchtigkeit (Staubbildung im Terrarium)
    • Rachitis (Metabolic Bone Disease)

     

    Therapie (begleitend zur tierärztlichen Behandlung):

    • Erhöhung der Temperatur am Wärmeplatz
    • Erhöhung der Luftfeuchtigkeit
  • Harn-/Blasensteine

    Symptome:

    • Meist kaum Symptome
    • Evtl. erschwerte Harnabgabe
    • Blutige Kloake

     

    Ursachen:

    • Versorgung mit Wasser nicht ausreichend
    • Ernährung zu proteinreich
    • Gicht
    • Nierenerkrankung

     

    Therapie:

    • Häufiges Sprühen mit Wasser
    • Baden
    • Wärme
    • Evtl. Reduktion von Eiweiß in der Diät
  • (Hemi-)Penis-Erkrankung

    Symptome:

    • Schwellung von Penis oder Hemipenis
    • Reiben des Hinterteils an geeigneten Gegenständen
    • Vorfall von (Hemi-)Penis

     

    Ursachen:

    • Infektionen
    • Verletzungen
    • Neurologische Störung

     

    Therapie:

    Bitte vereinbaren Sie einen Termin bei uns in der Tierarztpraxis Hamburg Berne! Gerade bei (Hemi-)Penis-Vorfällen kommt es schnell zur Austrocknung des Organs und damit zu irreversiblen Schäden. Halten Sie das Organ möglichst bis zum Tierarztbesuch mit Tüchern oder Wassersprüher feucht!

  • Legenot

    Symptome:

    • Unruhe
    • Grabungsversuche
    • Später Verweigern von Futter
    • Schwäche

     

    Ursachen:

    • Im Terrarium existiert kein geeigneter Ablegeplatz
    • Mangelernährung
    • Zu kleines Becken/zu große Eier
    • Chronische Erkrankung/Schwäche

     

    Therapie:

    • Warmes Bad
    • Wärme
    • Wasserversorgung sicher stellen

     

    Wie sieht ein geeigneter Legeplatz aus?

    Der Platz sollte Grabemöglichkeiten bieten (ausreichend hoch einstreuen) und mit Kokosfaser, Rindenmulch, Terrarienhumus oder ähnlichem eingestreut sein. Außerdem sollte der Platz ausreichend warm und nicht zu trocken sein.

    Eine Legenot kann tödlich enden! Sollten Sie Futterverweigerung oder Lethargie (Schwäche, Schläfrigkeit) bei Ihrem Tier feststellen, stellen Sie es bitte bei uns in der Tierarztpraxis Hamburg Berne vor!

  • Haut-Mykose (Haut-Pilz)

    Symptome:

    • Verfärbte Hautbezirke
    • Ablösen der Haut
    • Häufig an Körperunterseite/Bereich der Kloake und des Schwanzes

     

    Ursachen:

    • Zu feuchte Haltungsbedingungen
    • Wärmeplatz nicht ausreichend warm
    • Mangelnde Hygienebedingungen

     

    Therapie:

    • Luftfeuchtigkeit verringern
    • Ausreichend starke Wärmelampe
    • Quarantäne für das erkrankte Tier
    • Falls noch andere Tiere im Terrarium leben

     

    Bitte vereinbaren Sie einen Termin bei uns in der Tierarztpraxis Hamburg Berne!

  • Durchfall (mit Darm-Vorfall)

    Symptome:

    • Kot verflüssigt
    • Breiiger als sonst
    • Evtl. Blutbeimengungen

     

    Ursachen:

    • Infektion
    • Parasiten
    • Ernährung
    • Stress

     

    Therapie:

    • Futterwechsel immer nur langsam vollziehen
    • hochwertiges, zimmerwarmes Futter bevorzugen
    • Nicht zu viel Obst füttern (eher Gemüse)
    • Wärme
    • Genug Wasser bereit stellen

     

    Durchfall kann innerhalb weniger Tage zur Dehydratation (Austrocknung) führen!
    Falls zeitgleich ein Darmvorfall vorliegt, bitte ähnlich wie beim (Hemi-)Penis-Vorfall vorgehen: Das Organ unbedingt feucht halten (Nasse Tücher oder Sprühen) und zeitnah beim Tierarzt vorstellen!

  • Neoplasien (Tumore/Schwellungen)

    Das Wort Tumor beschreibt erst einmal nur eine Schwellung oder Umfangsvermehrung. Solche Prozesse können sowohl von außen sichtbar als auch im Körper stattfinden.

    Symptome:

    • Verweigerung von Futter
    • Gewichtsabnahme
    • Knötchen/Knoten am Körper

     

    Ursachen:

    • Gut- oder bösartiges Gewebewachstum
    • Entzündung
    • Abszess
    • Wasseransammlung, Trächtigkeit, Verstopfung etc.

     

    Tumore können viele Ursachen haben.

    Therapie:

    Abängig von der Ursache

  • Verletzungen

    Symptome:

    • Komische oder gar keine Bewegung mehr
    • Offene Wunde
    • Nahrungsverweigerung (bei Verletzung des Kiefers)
    • Verfärbung der Haut
    • Rötung
    • Schwellung

     

    Ursachen:

    • Bei Schildkröten häufig durch Rasenmäher, Autos oder Hunde
    • Verletzung durch Futtertiere
    • Sturz

     

    Therapie:

    • Schutz vor Hunden
    • Einzäunung des Geheges (so kann das Tier nicht im Gras übersehen werden)
    • Futtertiere frisch getötet verfüttern
    • Einrichtung möglichst sicher gestalten
  • Parasitenbefall

    Einige wichtige Parasiten bei Reptilien:

    • Kokzidien
    • Kryptosporidien
    • Oxyuren (Pfriemenschwänze)
    • Askariden (Spulwürmer)
    • etc.

     

    Symptome:

    • Durchfall
    • Abmagerung
    • Evtl. Störung des Wachstums bei Jungtieren

     

    Ursachen:

    • mangelnde Hygiene
    • Infektion durch Futtertiere

     

    Therapie:

    • Quarantäne
    • regelmäßige Reinigung des Terrariums
    • Desinfektion
    • Medikamentöse Behandlung bei uns in der Tierarztpraxis Hamburg Berne,
    • Regelmäßige Kotuntersuchungen

     

    Achtung: Manche Parasiten können auch auf den Menschen übertragbar sein! Hier bitte ganz besondere Hygiene walten lassen: Nach Kontakt immer gründlich die Hände waschen, ggf. Handschuhe tragen

    Wichtig: Vor jedem Winterschlaf sollte IMMER eine Kotprobe auf Parasiten untersucht werden! Reptilien im Winterschlaf können sich aufgrund des verminderten Stoffwechsels nicht gegen Parasiten wehren und sind ihnen somit schutzlos ausgeliefert. Im schlimmsten Fall kann das zum Tod des Tieres führen!!
    Mit der Kotuntersuchung kann 4-6 Wochen vor dem Winterschlaf am besten noch eine Blutuntersuchung gemacht werden. So können auch versteckte Erkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Besonderheiten bei Schildkröten

  • Herpes-Virus

    Symptome:

    • Erkältungssymptome (Schnupfen, evtl. eine Entzündung der Bindehaut am Auge)
    • Weiße bis gelbe Beläge auf der Zunge
    • Verweigerung von Futter
    • Durchfall
    • Atembeschwerden

     

    Ursachen:

    Herpes-Infektion, oft nach dem Winterschlaf

    Therapie:

    Bitte vereinbaren Sie einen Termin bei uns in der Tierarztpraxis Hamburg Berne!
    Oft droht innerhalb von 3 Wochen der Tod! Neu gekaufte Schildkröten mindestens 3 Monate in Quarantäne halten, betroffene Gehege komplett sanieren, Außengehege desinfizieren und umgraben, am besten mindestens 1 Jahr nicht von Schildkröten bewohnen lassen

  • Gicht

    Harnsäure liegt im Blut in Form von winzigen Kristallen vor, die sich dann in kleinen Gefäßen ablagern können, wie sie z.B. in Gelenken oder Organen wie der Niere vorkommen – ablagern können. Dort verursachen sie eine Schwellung des Gelenks und massive Schmerzen oder Schäden am befallenen Organ.

    Vorkommen:

    Vor allem bei Landschildkröten, aber auch bei Echsen

    Symptome:

    • Schmerzen in den Beinen (das Tier bewegt sich kaum noch oder nur mühsam)
    • Bei Nierengicht verfärbter Harn

     

    Ursachen:

    • Zu viel Protein in der Ernährung
    • Zu geringe Flüssigkeitszufuhr

     

    Therapie:

    • Stets genügend Wasser anbieten
    • Tägliches Baden
    • Anpassung der Fütterung
  • Rachitis (Metabolic Bone Disease)

    Vorkommen:

    Häufig bei Landschildkröten

    Symptome:

    • Missbildungen
    • Weiche Knochen
    • Höckerbildung am Panzer
    • Bei Echsen oft „Knick“ im Rücken
    • Evtl. Legenot

     

    Ursachen:

    • Unterversorgung mit Calcium/Vitamin D3/UVB-Strahlung
    • Nierenerkrankung (erhöhte Ausscheidung von Calcium)
    • Calcium-Phosphor-Verhältnis im Futter

     

    Therapie:

    • Calcium-Versorgung sicher stellen
    • Geeignete UVB-Leuchte installieren (Austausch alle 6-12 Monate)
  • Verstopfung/Darmverschluss

    Symptome:

    • Verstopfung
    • Erbrechen von Nahrung und Kot

     

    Ursachen:

    • Aufnahme von Bodensubstrat (kann durch einen Calcium-Mangel bedingt sein!)
    • Fremdkörper
    • Tumor
    • Legenot
    • Flüssigkeitsmangel

     

    Therapie:

    Eine Verstopfung kann zum Tod führen!

    • Baden
    • Wärme
    • Ausreichend Wasser
    • Lieber grobes Bodensubstrat wählen
  • Nierenerkrankung

    Vorkommen:

    Häufig bei Landschildkröten

    Symptome:

    • Eher unauffällige Symptome
    • Evtl. verfärbter Harn
    • Bewegungsunlust
    • Mattigkeit

     

    Ursachen:

    • Wassermangel
    • Zu proteinreiches Futter (führt zu Gicht und schweren Nierenerkrankungen)

     

    Therapie:

    • Ausreichend Wasser anbieten
    • Futter proteinarm gestalten
    • Wärme

     

    Bitte vereinbaren Sie einen Termin bei uns in der Tierarztpraxis Hamburg Berne!

  • Posthibernatische Anorexie

    Symptom:

    Verweigerung des Fressens nach der Winterruhe

    Ursachen:

    Keine optimalen Bedingungen zur Winterruhe

    Therapie:

    Vor der Winterruhe sollten die Tiere immer einer Vorsorge-Untersuchung inklusive Blut- und Kotprobe unterzogen werden. So können Erkrankungen und Parasitenbefall vor der Winterruhe erkannt und behandelt werden.

  • Erfrierungen

    Symptome:

    • Regungslosigkeit
    • Wasseransammlungen unter Haut und Panzer
    • Geschwollene Augen

     

    Ursachen:

    • Zu kalte Überwinterung
    • Frost bei Überwinterung draußen

     

    Therapie:

    • Nur langsam aufwärmen (max. 3°/Stunde)
    • Bitte vereinbaren Sie einen Termin bei uns in der Tierarztpraxis Hamburg Berne!
    • Überwinterung am besten in einem Kühlschrank
  • URTD (Upper Respiratory Tract Disease)

    Symptome:

    Ausfluss aus Augen und Nase

    Ursachen:

    Mycoplasmen-Infektion

    Therapie:

    Antibiose, Hygiene! Vorsicht: Mycoplasmen sind auch auf Menschen übertragbar!

  • Lebererkrankung

    Wasserschildkröten können an einer Lebererkrankung leiden, die durch zu energiereiche Nahrung verursacht wird.

    Symptome:

    • heller Kot
    • Verstopfung
    • Abmagerung
    • Gelbfärbung von Haut, Augen und Maul

     

    Therapie:

    Bitte vereinbaren Sie einen Termin bei uns in der Tierarztpraxis Hamburg Berne!

Besonderheiten bei Echsen

  • Abszesse

    Abszesse sind Schwellungen/Kapseln, die mit Eiter gefüllt sind.

    Symptome:

    Schwellungen

    Ursachen:

    • Bissverletzung
    • Verletzung durch Futtertiere

     

    Therapie:

    Bitte vereinbaren Sie einen Termin bei uns in der Tierarztpraxis Hamburg Berne! Abszesse können zu einer Sepsis (Blutvergiftung) führen, welche an einer Rötung von Schuppen oder des Panzers erkennbar ist.

  • Schwanz- und Zehennekrose

    Symptome:

    Dunkelfärbung der Zehen/des Schwanzes

    Ursachen:

    • Infektion der Haut
    • Bissverletzungen
    • Hohe Luftfeuchtigkeit
    • Häutungsprobleme

     

    Therapie:

    Trockener Wärmeplatz

    Bitte vereinbaren Sie einen Termin bei uns in der Tierarztpraxis Hamburg Berne!

  • Rachitis (Metabolic Bone Disease)

    Symptome:

    • Missbildungen
    • Weiche Knochen
    • Höckerbildung am Panzer
    • Bei Echsen oft „Knick“ im Rücken
    • Kann zur Legenot führen

     

    Ursachen:

    • Unterversorgung mit Calcium/Vitamin D3/UVB-Strahlung
    • Nierenerkrankung (erhöhte Ausscheidung von Calcium)
    • Calcium-Phosphor-Verhältnis im Futter

     

    Therapie:

    • Calcium-Versorgung sicher stellen
    • Geeignete UVB-Leuchte installieren (Austausch alle 6-12 Monate)
  • Verstopfung/Darmverschluss

    Symptom:

    Verstopfung, Erbrechen von Nahrung und Kot

    Ursachen:

    • Aufnahme von Bodensubstrat (kann durch einen Calcium-Mangel bedingt sein!)
    • Fremdkörper
    • Tumor
    • Legenot
    • Flüssigkeitsmangel

     

    Therapie:

    Eine Verstopfung kann zum Tod führen!

    • Baden
    • Wärme
    • Ausreichend Wasser
    • Lieber grobes Bodensubstrat wählen

Besonderheiten bei Schlangen

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir aus Sicherheitsgründen nur Würgeschlangen in der Tierarztpraxis Hamburg Berne behandeln, keine Giftschlangen.

  • Bläschenkrankheit

    Symptome:

    • Flüssigkeitsgefüllte Bläschen auf der Haut (zuerst klar gefüllt, später mit Eiter)
    • Aufgeplatzte Bläschen verkrusten
    • Abszesse

     

    Ursachen:

    • Dauerfeuchtes Bodensubstrat
    • Hohe Luftfeuchtigkeit
    • Hautinfektion

     

    Therapie:

    • Trockenen Wärmeplatz schaffen
    • Hygiene
    • Regelmäßige Reinigung des Terrariums
  • Verbrennungen

    Symptome:

    Bräunliche Hautveränderungen und nässende Wunden, dann Bildung von Brandblasen.
    Die Wunden können sich empfindlich entzünden!

    Ursachen:

    • Heizmatten
    • Wärmestrahler (alle Wärmequellen ohne Licht werden von Schlangen unterschätzt)
    • Fehlende Schutzkörbe

     

    Therapie:

    • Luftfeuchtigkeit erhöhen
    • Wasser anbieten
    • Bitte vereinbaren Sie einen Termin bei uns in der Tierarztpraxis Hamburg Berne!
    • Salben nur bei geschlossenen Wunden anwenden
    • Wärmestrahler sollten maximal 40°C entwickeln
  • Einschlusskörperchenkrankheit (IBD)

    Symptome:

    • Neurologische Symptome („Sterngucker“, Kopfverdrehen, Desorientierung)
    • Schwächung des Immunsystems
    • weitere Erkrankungen: Magen-Darm-Probleme, Häutungsprobleme, Atemwegserkrankungen

    Schlangen können das Virus sehr lange Zeit in sich tragen und keine Symptome zeigen. Bricht die Erkrankung jedoch aus, endet sie fast immer tödlich.

    Ursachen:

    Virus-Infektion. Wird durch Milben oder Futtertiere übertragen.

    Therapie/Vorbeugung:

    • Therapie erkrankter Tiere nicht möglich
    • Quarantäne der betroffenen Tiere
    • Bei Neukauf von Boas mindestens 6 Monate Quarantäne
    • Milbenbekämpfung

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